Gesundheit am Arbeitsplatz: Büroarbeit und Bewegung
Gutes Gesundheitsmanagement ist einfach: Der Ratgeber von officebase fasst die wichtigsten Punkte gesunder Büroarbeit zusammen.
Tipps für die Gesundheit im Büro gibt es viele – doch bei der Umsetzung fällt vieles davon im Arbeitsalltag unter den Tisch. Meist rächt sich dies durch ein Nachlassen in der Produktivität. Denn wer auf Pausen und Bewegung verzichtet, leistet am Ende weniger. Dabei ist ein gutes Gesundheitsmanagement recht einfach. Der Ratgeber von officebase fasst die wichtigsten Punkte gesunder Büroarbeit zusammen.
Aufstehen, Pausen machen, besser essen – Gesundheitsmanagement klingt erstmal einfach. Doch wie sieht es mit der Umsetzung aus? Mit welchen Tricks lässt sich der Alltag im Büro oder im Homeoffice ermüdungsfrei gestalten? Neben dem Maßnahmenkatalog hilft zum Beispiel die Auswahl des richtigen Büromobiliars.
Bürogesundheit in Österreich: Pflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Ein effektives Gesundheitsmanagement braucht das Zusammenspiel von Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Zwar sind Maßnahmen bei der Büroeinrichtung und Arbeitsorganisation Chefsache und mit einer guten Büroplanung werden frühzeitig die Weichen für ermüdungsfreies Arbeiten gestellt. Doch auch die Mitarbeiter selbst sind in der Verantwortung, etwa durch das Einhalten von Pausen oder durch Rücksicht auf die Gesundheit der Kollegen.
1. Aufstehen – für die Gesundheit im Büro
Aufstehen oder umfallen? Weil es so einfach ist, wiederholen wir es immer wieder. Der menschliche Körper ist nicht für langes Sitzen geeignet. Die Faustregel lautet hier sogar: Jede halbe Stunde eine kurze Bewegungspause von wenigen Minuten. Ob das der Gang zum Kaffeeautomaten ist, die kleine Gymnastik oder nur das Strecken des Körpers – der Anstieg der Produktivität danach ist spürbar. Zudem gibt es weitere Kniffe. Etwa die Verlagerung von Druckern und Ablagen heraus aus dem «Greifraum»: Mit dem Kick-Start des Kreislaufs durchs Aufstehen kommen die guten Ideen und Denkblockaden lösen sich wie von selbst auf. Übrigens: Ein Kicker oder die Tischtennisplatte im Büro ist in diesem Zusammenhang auch weit mehr als ein Benefit beim Recruiting.
2. Kippeln erwünscht – gesundes Mobiliar
Ergonomie ist ein wichtiger Teil der Gesundheitsvorsorge. Dazu gehört im weiteren Sinn auch das Konzept des dynamischen Sitzens. Gemeint ist eine dreidimensionale Bewegung auf dem Stuhl, also Gewichtsverlagerungen in alle Richtungen, das Kippen und Pendeln sowie das Rotieren. Viele Bürostühle bieten diese Bewegungsfreiheit heute selbstverständlich an. Die Hersteller verwenden dabei eine Bandbreite von Synonymen, von «Neuem Sitzen» und «dreidimensionalem Sitzen» bis zum «bewegten Sitzen».
Das Konzept Free-2-move von Wilkhahn zeigt die Möglichkeiten bewegten Sitzens.
Und da «Sitzen als das neue Rauchen» gilt, wird der Stuhl zwischenzeitlich auch mal ganz weggelassen: Der höhenverstellbare Arbeitstisch macht es möglich. Hierzu wird die Tischplatte manuell oder elektrisch auf Knopfdruck auf die gewünschte Höhe gefahren, bei manchen Büromöbelherstellern inklusive individuell speicherbarer Nutzer- also Höhenprofile. Der Kontrast zum Sitzen fördert die Durchblutung der Muskulatur und erfrischt das Gehirn.
3. Ergonomie am Arbeitsplatz – Haltung!
Gute Haltung beeindruckt. Sie schützt vor Ermüdung und, eben, Haltungsschäden, die schmerzhaft ausfallen können. Viele Punkte tragen zu einer gesunden Haltung am Arbeitsplatz bei: Die richtigen Höhen von Bürostuhl und Tisch, die an die Bildschirmgrösse angepasste Entfernung zum Monitor, möglichst ergonomische Tastatur, Maus oder Trackball, aber auch individuelle Einstellungen wie – leicht entzifferbare – Schriftgrössen auf dem Bildschirm oder die richtige Neigung. Die Bandbreite an ergonomischem Zubehör, das auf vielfältige Weise der Ermüdung vorbeugt, ist heute endlos und für jeden Einrichtungs-Stil geeignet.
Ermüdungsfreie Arbeit ist das Ergebnis einer guten Büroeinrichtung
4. Pausen planen – Höchstleistung in Etappen
Über Stunden ununterbrochen und im Sitzen Höchstleistung bringen – das geht nur bei der Tour de France. Administrative und kreative Tätigkeiten dagegen verlangen Distanz: In kurzen und längeren Pausen bewegen sich die Mitarbeiter und entwickeln, etwa beim Flurgespräch, frische Ideen. Pausen haben damit vielfältige Funktionen, von Erholung und Stärkung durch ein leichtes Mittagessen bis zu Bewegung und geistigem Austausch. Gleichwertig mit Pausen sind Rückzugsmöglichkeiten: Das Gegenstück zum Treffpunkt, bzw. Konferenzraum sichert die Konzentration und Stressabbau. Übrigens: Auch im Homeoffice brauchen wir Pausen. Vielleicht fällt das Lunch remote anders aus, doch die vorübergehende Distanz zur Arbeit ist hier ebenso wichtig und benötigt unter Umständen ein eigenes Pausen-Management.
5. Klimawandel im Büro – Luft zum Atmen
Frische Luft ist vielleicht das höchste Gut. Für die produktive Arbeit braucht der Mensch die Versorgung mit Frischluft ebenso wie eine ausbalancierte Raumtemperatur. Das natürliche Lüften durch Öffnen der Fenster ist immer noch die beste Variante. Die wichtigsten Faktoren des Raumklimas sind die Raumtemperatur und Oberflächentemperatur, Luftfeuchte und Luftqualität, aber auch eventuelle Strahlungen. Bei der Qualität spielen die in Büromöbeln und Innenausbauten verwendeten Materialien eine Rolle: Natürliche Stoffe wie Holz, Metalle, Glas oder Woll-Textilien sind zu bevorzugen, und zwar bereits bei der Planung und Büroeinrichtung. Gegen Schadstoffe in der Luft hilft andererseits ausgiebiges Lüften – und natürlich die in Vergessenheit geratene Zimmerpflanze. Technische Geräte werden ausgeschafft: Server und Drucker haben in der Nachbarschaft vom Arbeitsplatz nichts zu suchen. Im Zweifelsfall lohnt sich für das Grossraumbüro ein Luftfilter – neuere Geräte eliminieren bereits Bakterien und auch Viren.
6. Ernährung bei der Arbeit – Vielfalt statt Völlerei
Leicht, ballaststoffreich und ausgewogen sollte Ernährung sein – dies gilt vor allem für die Verpflegung während der Arbeitszeit. Zwischenmahlzeit, Pausen-Snack oder Nascherei sollten der Ausdauer dienen und keine Müdigkeitsanfälle – Stichwort Mittagstief – hervorrufen. Beim Frühstück empfehlen sich: Obst, Nüsse und alle Getränke oder Milchprodukte ohne zugefügten Zucker. Milchersatzprodukte aus Soja oder Hafer können darüber hinaus helfen, die Belastung des Körpers gering zu halten. Zwischensnacks sollten entweder super viel Spass machen – oder aus nicht stark verarbeiteten Nahrungsmitteln bestehen. Also ebenfalls: Nüsse, Trockenfrüchte, dunkle Schokolade. Und wie lässt sich nun das Mittagstief vermeiden? Ebenfalls durch leichte Kost mit dem Fokus auf: Gemüse, Fisch und Salat, bei wenig Fett und wenig Sahneprodukten (etwa in Nudelsaucen). Dazu kommen Getränke – und zwar gern viel Kaffee und noch viel mehr Wasser.
Ausgewogene und smarte Ernährung bei der Arbeit
Rechtliches und weitere Informationen in Österreich:
Zahlreiche Tipps und weiterführende Links bietet v.a. das Bundesministerium für Arbeit. Die Arbeiterkammer gibt daneben beispielsweise differenzierte Tipps zur Gesundheitsvorsorge bei Bildschirmarbeit. Wie die Bewegung im Büro in den Alltag integriert werden kann, zeigt auch der in Deutschland ansässige Industrieverband Büro und Arbeit IBA. Umfangreiche und gezielte Bewegungsübungen für den Alltag im Büro bieten auch die Tipps der AUVA.